CD-Tipp der Woche:
Ezra Collective - Dance, No One’s Watching
Schon Mark Twain wusste Poesie-Album-tauglich: „Tanze, als würde niemand zusehen…“ Tanzen ist schon seit den Bibeltagen auch eine spirituelle Aktivität. Es ist sozusagen die gott-gegebene Fähigkeit, die Bürden des Lebens abzuschütteln. Auf ihrem dritten Longplayer liefert das Ezra Collective den passenden Soundtrack aus Afrobeat, Highlife, Funk, Jazz und eine gute Portion Neo-Soul dazu, mit dem kleinen Unterschied: sie kümmern sich nicht um Poesie-Alben.
Sie kümmern sich um die Tanzflächen rund um den Globus. Steigen wir ein mit dem mitreißenden „The Herald“, der schweißtreibenden Single „Ajala“ und dem programmatischen Souler „God Gave Me Feet For Dancing“ feat. Yazmin. Da kann man schon einiges abschütteln. Und dazwischen gibt es immer wieder atmosphärische Inseln, damit der Schweiß wieder trocknet („N29“, „No Ones Watching Me“, „Have Patience“). Los geht’s! Tanze! Niemand schaut! (bei Partisan Records/Integral). Claus Mörtl