CD-Tipp der Woche:
Dino Brandão - Self-Inclusion
Wie so viele Künstler hat auch der Schweizer Dino Brandão unter den Pandemie-Einschränkungen gelitten. Neben diesen Unwägbarkeiten kam in seinem Fall aber noch die Diagnose Multiple Sklerose dazu. Außerdem verbrachte er einige Zeit in einer psychiatrischen Einrichtung. Davon erzählen der Opener „Sweet Madness“ und der letzte Song „Loser“ auf intensive Weise. Seine Songs haben die Qualität sich in Hirn und Herz zu schleichen, sich dort festzusetzen und aufzublühen.
Vielleicht ist es seinen Wurzeln in Angola zuzuschreiben, dass er die Gabe besitzt, traurige Inhalte zumindest ein wenig tanzbar zu präsentieren. „Self-Inclusion“ ist sehr perkussiv und voller wunderbarer Melodien, denen ihr melancholisches Gewand so sehr steht, dass es dieses fast schon zu bedingen scheint. Lässt man sich auf diese Songs ein und gibt man ihnen Zeit, sich zu entfalten, dann ist die Belohnung umso kostbarer. Ein bemerkenswertes Debütalbum voller großer Momente (bei Two Gentleman/Believe/Rough Trade). Claus Mörtl