CD-Tipp der Woche:
Bruce Springsteen - Only The Strong Survive
Das erste reine Cover-Album nach den Seeger-Sessions (2006) führt den Boss zurück zu seinen Anfängen, als er an den Wochenenden an der Jersey-Shore aufgetreten ist. Schon damals spielten sie jede Menge Soul am Samstagabend. Noch bevor es eine E Street Band gab. Diese Erinnerungen lässt er mit „Only The Strong Survive“ wieder aufleben. Dabei referenziert Jerry Butlers Titelsong einerseits auf das Alter des 73jährigen als auch auf die Halbwertzeit des Songmaterials.
Produziert von Ron Aniello hat er sich hier ausschließlich auf seinen Gesang konzentriert. Stimmlich in Höchstform stehen weniger neue Interpretationen alte Klassiker im Vordergrund als mehr das Zelebrieren des Lebensgefühls aus den Anfangstagen seiner Karriere.
Hierbei stehen hauptsächlich die 60er Jahre im Mittelpunkt: das sonnige „Soul Days“ (feat. Sam Moore) von Doby Gray, Frank Wilsons Motown-typisches „Do I Love You (Indeed I Do)“, Jimmy und David Ruffins “Turn Back the Hands of Time” oder Jimmy Ruffins Klassiker „What Becomes Of The Broken Hearted“. Einzig „When She Was My Girl“ von den Four Tops und „Nightshift“ von den späten Commodores stammen aus den 80er Jahren. Mit „Someday We’ll Be Together“ von Diana Ross & the Supremes entlässt er den Hörer dann mit einem optimistischen Schlusspunkt in die Vergangenheit. Nur der unsäglich pathetische Blue Eyed-Soul von „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“ der Walker Brothers will nicht so recht dazwischen passen, höchstens von der Botschaft her. Bruce Springsteen feiert souverän Soul-Klassiker. The Boss‘ got soul…! (bei Sony Music). Claus Mörtl
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