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CD-Tipp der Woche:

David Friedman Generations Quartet - A Christmas Gathering

Weihnachten hatte nie eine religiöse und kaum eine tiefere spirituelle Bedeutung für ihn, warum sollte der legendäre Jazz-Vibraphonist David Friedman also ein Weihnachtsalbum aufnehmen? Nur weil sein junger Schlagzeuger Tilo Weber dies vorgeschlagen hat? Nun, deshalb nicht. Eher aus der Reflektion heraus, dass das Schöne an Weihnachten die Zusammenkunft der Familie ist.

Deshalb nennt er dieses sehr ruhige Album „A Christmas Gathering“. Neben wenigen Eigenkompositionen hat er mit seinem drei Generationen umfassenden Generation Quartet Klassiker wie Mariah Careys „All I Want For Christmas Is You“, „I Saw Mommy Kissing Santa Claus“, John & Yokos „Happy Xmas (War Is Over)” oder Paul McCartneys gutgelauntes “Wonderful Christmas Time” mit frischen Arrangements neu beleuchtet. Emotional, aber nie kitschig bewegt er mit dieser familiären Zusammenkunft seines Familien-Quartetts (bei Malletmus Records), Claus Mörtl

Termin-Tipp:

Wolfgang Schorlau  Kreuzberg Blues

Denglers zehnter Fall führt ins Herz des gegenwärtigen Kampfs um das Recht auf Wohnen. Georg Dengler fühlt sich in Stuttgart so wohl wie schon lange nicht mehr, und auch mit Olga läuft es besser denn je. Trotz der aufziehenden Corona-Pandemie lässt er sich von ihr überreden, in Berlin zu ermitteln. Der Immobilienhai Sebastian Kröger scheint seine Mieter mit kriminellen Methoden rauszuekeln. Doch Dengler muss erkennen, dass die Sache größer ist, viel größer. Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt: In einem Radius von wenigen hundert Metern vereinen sich in Kreuzberg Plattenbauten, schicke Townhouses, die türkische Community und der Schwarze Block.

Ausgerechnet hier will der Bauunternehmer Kröger zwei Häuser »entmieten«, den danebenstehenden Kindergarten abreißen und ein neues Townhouse bauen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Die Mieter*innen wehren sich. Eine von ihnen bittet ihre Freundin Olga um Hilfe. Plötzlich stehen sie und Georg Dengler mitten im modernen Berliner Häuserkampf um das Recht auf Wohnen. Dann fällt ein Spekulant vom Dach eines der umkämpften Häuser – und die Lage eskaliert. In seinem zehnten Dengler-Krimi erweist sich Wolfgang Schorlau erneut als ein Meister des politischen Romans. Hochaktuell und spannend. Foto: Timo Kabel,

Donnerstag 25. November 2021, Kulturhaus Osterfeld, Pforzheim. 20:00 Uhr

CD-Tipp der Woche:

Various Artists - Daptone Super Soul Revue "Live at the Apollo"

Das 20jährige Jubiläum von Daptone Records, einer der wichtigsten Adressen für klassischen Soul, feiert das Label gebührend mit einer umfangreichen Live-Performance seines Künstler-Portfolios. Die Aufnahmen stammen von Auftritten an drei ausverkauften Abenden im legendären Apollo Theatre in Harlem im Jahr 2014.

Damals eine Demonstration der künstlerischen Qualität und Vielfalt, aus heutiger Sicht jedoch mit einem bitteren Beigeschmack, weilen doch Sharon Jones, Charles Bradley, Naomi Shelton und Cliff Driver nicht mehr auf Erden. So ist es nicht nur ein Jubiläum, sondern gleichzeitig auch eine besondere Ehrung der ehemaligen Mitstreiter. Auf jeden Fall ist es wie der Name schon sagt eine „Super Soul Revue“ mit herausragenden Künstlern und ihrer Leidenschaft für klassische Soulmusik. Mit auf der Bühne waren auch die Menahan Street Band, The Budos Band, Antibalas, The Sugarman 3 sowie Saun & Starr. Gemeinsam haben sie das Apollo hörbar zum Kochen gebracht. It’s a family affair (bei Daptone Records). Claus Mörtl

Preis der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft

Der Preis wird in diesem Jahr der Schriftstellerin Bärbel Reetz verliehen. Frau Reetz wird für ihr Werk als Schriftstellerin und Herausgeberin geehrt, insbesondere für ihre Arbeiten über die drei Frauen von Hermann Hesse und weitere Personen aus seinem Umfeld.

Bärbel Reetz geboren 1942, wohnhaft in Berlin, hat sich in ihrem Werk immer wieder mit wichtigen Persönlichkeiten der Kunst, Kultur und Literatur befasst. Besondere Verdienste hat sie sich in der Darstellung von Frauen erworben. Intensiv hat sie sich auch mit den drei Ehefrauen von Hermann Hesse befasst, Mia Bernoulli, Ruth Wenger und Ninon Dolbin-Ausländer.

Kennzeichnend für Bärbel Reetz ist die intensive Recherche. Diese umfasst nicht nur die umfassende Auswertung von Texten, Briefen und Tagebucheinträgen, sondern auch Bildmaterial wie Fotos und Zeichnungen sowie Besuche vor Ort. So entstehen facettenreiche Portraits der beschriebenen Persönlichkeiten. Sie hat mit ihren Arbeiten dem bis dahin bekannten Bild von Hermann Hesse neue Seiten hinzugefügt und es komplettiert. Die Darstellung Hesses als weiser Einsiedler und Eremit wurde von ihr durch dasjenige des Ehemannes und Familienvaters, der diese Rollen suchte und dabei doch gleichzeitig ablehnte, ergänzt. Dabei war ihr der ehrliche Umgang mit den gefundenen Erkenntnissen immer wichtig und sie hat sich bei Hermann Hesse genauso wenig wie bei anderen Personen gescheut, diese in ihrer Widersprüchlichkeit darzustellen.

Die Preisverleihung findet am 20.11.2021 um 17 Uhr in der Calwer Aula am Schießberg statt. Die Laudatio hält Regina Bucher, Leiterin des Museo Hermann Hesse in Montagnola.

Am 21.11.2021 um 11:15 Uhr findet ebenfalls in Calw eine Szenische Lesung von Bärbel Reetz gemeinsam mit dem Schweizer Schauspieler Ernst Süss statt.

CD-Tipp:

Christoph Siemons

SINFOGLESIA - Der Aufbruch

Alles begann mit einem Versprechen an Gott: „Sollte ich überleben, schreibe ich dir eine Messe“, schwor sich Christoph Siemons, als bei ihm vor einigen Jahren eine schwere Herzerkrankung festgestellt wurde. Nach erfolgreicher OP hielt der renommierte Musiker und Produzent sein Wort: Zusammen mit gut 100 Musikerinnen und Musikern entstand in jahrelanger Arbeit das nach diesem „Versprechen“ benannte SINFOGLESIA-Debütalbum. „Und dieses Versprechen gilt bis heute“, betont Siemons, der in diesem Herbst mit „Der Aufbruch“ das zweite Kapitel vorlegt. „Auch unser Anliegen ist immer noch dasselbe: Wir wollen mit der Musik den Menschen vor allem Hoffnung geben. Damals habe ich die Hoffnung gebraucht. Und jetzt wollen wir das auch zurückgeben“. Erhebende Melodien treffen auf monumentale Klassik-Arrangements und eingängige Pop-Elemente. Gitarren etwa tauchen zum ersten Mal auf, auch gibt es zwischen altsprachlichen Chor- und Solopassagen erstmals zwei Songs mit deutschen Texten.

Vor seinen großen Erfolgen als Pop-Produzent hat Siemons jahrelang in härteren Gitarrenbands gespielt – Stichwort: Symphonic Metal, Der Kölner Komponist und studierte Gitarrist Christoph Siemons hat mit seiner Arbeit für die 'Big Brother-Stars', LaFee, Doro, den BVB, Krypeteria, Adel Tawil und viele andere schon Millionen von Tonträgern verkauft: Er zeichnet für etliche Nr.1- und Top-10-Hits mitverantwortlich, die ihm obendrein zahlreiche Gold- und Platin-Auszeichnungen bescherten. Nach dem sensationellen Charterfolg des SINFOGLESIA-Debütalbums, das dem MastermindChristoph Siemonszuletzt gleich sieben Nominierungen beim OPUS Klassik einbrachten, folgt nun der nächste Schritt. Das neue Album „Der Aufbruch“ erscheint am 19.11.2021 (bei Telamo/Warner). Fotos: Marc Bremer, Matthäus Walotek. Wir verlosen 3 Exemplare davon.

40 Jahre Meister- und Gestalterstücke

„Kreativität ist der Spaß, den man als Arbeit verkaufen kann.“ Diesen Satz von Pop-Art-Ikone Andy Warhol scheinen sich die Absolventen der Goldschmiede- mit Uhrmacherschule in Pforzheim zu Herzen genommen zu haben. Ohne ebendiese Kreativität, gepaart mit dem Spaß an der Arbeit und der Liebe zur Materie, hätten die Absolventen ihre zauberhaften Stücke nicht fertigen können. Im Jahre 1981 entwickelten der damalige Vorstand der Sparkasse und der Schulleiter der Goldschmiede- mit Uhrmacherschule die Idee, das handwerkliche Können der Absolventen in der Goldstadt auszustellen und ihnen damit einen würdigenden Rahmen zu verleihen.

Zum Jahrestag dieses grandiosen Einfalls präsentiert die Sparkasse Pforzheim Calw die Ausstellung „40 Jahre Meister- und Gestalterstücke“ im Atrium des TurmQuartiers. 40 Arbeiten von Absolventen, die von 1980 bis heute ihren Abschluss an der hiesigen Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule gemacht haben.

Neben den Arbeiten von Goldschmiedemeistern, Juwelieren und Designern werden auch Arbeiten der Fachlehrerinnen und Fachlehrer ausgestellt, die die Entwicklung der aktuellen Meisterstücke begleitet und die selbst ihren Meistertitel in Pforzheim erworben haben. Von 8.30 Uhr bis 19.00 Uhr an den Wochentagen und samstags von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr können sich Besucherinnen und Besucher auf eine Zeitreise begeben und sich von den Arbeiten verzaubern lassen und feststellen, dass Andy Warhol recht hatte. 16. bis 27. November 2021 im Atrium des TurmQuartiers der Sparkasse Pforzheim Calw, Pforzheim. (pm/Sreenshot CITY)

CD-Tipp der Woche:

Nightmares On Wax  Shout Out! To Freedom…

George Evelyn aka Nightmares On Wax weiß, für die selbstverständlichen Dinge auf der Welt braucht es immer wieder einen Aufschrei. Und so hat er sich wieder auf den Weg gemacht… auf der Straße der Freiheit. Nach einem internationalen Freedom-Shout Out-Intro stimmt er mit dem befreienden Instrumental „Imagineering“ mit wunderschönen Streichern und simplem Piano-Riff auf sein Vorhaben ein.

Wie bei jedem seiner Ausflüge sind auch hier wieder zahlreiche Künstler seinem Ruf gefolgt, nur hat sie aufgrund der Covid-Isolation digital am Wegesrand der Freedom Road eingesammelt. Auf der Doppel-A-Single „Own Me“ & „Wonder“ ist es Sänger Haile Supreme sowie der britische Saxophonist der Stunde Shabaka Hutching, denen wir auch auf dem progressiveren „3D Warrior“ und der Soul-Perle „Up To Us“ begegnen. Die „Wikid Satellites“ umkreist er mit Greentea Peng und inspirierenden Ragga-Vibes. Sein Freedom-March umfasst fünfzehn wohlig vinyl-verknisterte Etappen zwischen Soul und Funk, Hip Hop und Jazz, Electronica und Downtempo. Freedom N.O.W.! (bei  Warp Records/Rough Trade). Claus Mörtl

CD-Tipp:

Story Board  Michael Sagmeister

Mit STORY BOARD schlägt der Fusion-Gitarrist Michael Sagmeister ein neues Kapitel seiner nahezu unerschöpflichen Kreativität und Schaffenskraft auf. Dieses Mal zeichnet der Meister selbst verantwortlich für jeden Akkord, jedes Solo, jeden Bass und jeden Groove. Denn erstmals hat Sagmeister neben den Gitarrenparts auch Bass, Keys, Drums und das Percussion-Programming selbst übernommen.

Bereichert werden seine musikalischen Zwiegespräche bei einigen Passagen nur durch Antonella Dorio, deren vokale Soundkollagen sich nahtlos in die von Sagmeister geschaffene Klangdichte einfügen. Elf eigene Kompositionen und drei Arrangements, darunter eine wunderbare Hommage an Dizzy Gillespies „Night in Tunisia“, hat der Saitenakrobat auf STORY BOARD seinem bislang schon nahezu unerschöpflichen Repertoire hinzugefügt. Somit ist ein Fusion-Album voller musikalischer Intensität, spielerischer Virtuosität und künstlerischer Kreativität entstanden (Acoustic Music, Osnabrück). Infos: www.acoustic-music.de

CD-Tipp der Woche:

Duran Duran - Future Past

Zur fetten Bassline von John Taylor gesellt sich das vielversprechende Percussion von Roger Taylor bevor Simon Le Bon mit der Hymne „Anniversary“ das 40jährige Jubiläum von Duran Duran anstimmt. Vor diesem Hintergrund ergibt dann auch der Titel „Future Past“ Sinn. Als eine der wenigen noch aktiven britischen Pop-Bands der 80er veröffentlichen Duran Duran in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen neue Longplayer. Manche davon sind durchschnittlich, andere weniger gelungen.

Mit „Future Past“ gelingt ihnen jedoch eindrucksvoll eine qualitative Brücke bis zurück in die frühen 90er Jahre zu bauen (wenn auch nicht ganz bis zum Anfang der vier Dekaden…), wenn man den neuen Songs Zeit gibt, im Ohr zu reifen. Simon Le Bon ist in stimmlicher Hochform. Die Rhythm-Section von John und Roger Taylor arbeitet präzise und inspirierend. Blur-Gitarrist Graham Coxon bereichert mit Spiel und Komposition. Und Giorgio Moroder hängt zwei Songs lang die Disco-Kugel ins Studio. Welcome to the future, congratulations! (bei  Tapee Modern/BMG/Warner). Claus Mörtl

CD-Tipp der Woche:

Till Brönner - Till Christmas

Da auch in diesem Jahr Weihnachten aller Voraussicht nach keine Massenveranstaltung werden wird, glänzt man auf einem Weihnachtsalbum eher mit kleinem Outfit und intimer Atmosphäre. So kommt der deutsche Vorzeige-Trompeter Till Brönner mit einem Trio und einem kleinen Wortspiel daher.

Gemeinsam mit Pianist Frank Chastenier und Bassist Christian von Kaphengst bereichern sie die Zeit ‚till christmas‘ mit stilistisch breiter Songauswahl in kammermusikalischer Umsetzung. Sie adaptieren so unterschiedliche Titel wie George Michaels „Jesus To A Child“, „Christmas Time Is Here“ (mit einem wunderbaren Max Mutzke am Gast-Mikro…) oder „Oh Tannenbaum“ für ihr Trio. Dabei gelingt ihnen eine atmosphärische Melange aus großzügiger Räumlichkeit und harmonischer Intimität. Besinnlichkeit in kleiner Runde. Aber mit großer Intensität (bei Sony Music).Claus Mörtl

CITY verlost 3 Exemplare von Till Brönners “Till Christmas” bei Gewinnspiel.