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CD-Tipp der Woche:

Botticelli Baby - SAFT

Saft kommt in vielen Farben. Ebenso die Musik von Botticelli Baby. Auch auf ihrem dritten Longplayer bleiben sie ihrer Vielseitigkeit treu. Sie legen sich fest, sich auf nichts festlegen zu lassen. Und so ist alles möglich. Latin, Balkan, Punk, Indie, Funk, Pop, Blues, Jazz… - um nur einige ihrer Vorlieben zu erwähnen. Das kommt mal fett, mal nachdenklich, aber in jedem Moment authentisch.

Entstanden sind ihre neuen Songs in Belgien und den Niederlanden, aufgenommen wurde in Köln. Auch für dieses Album haben sie sich wieder passende Orte ausgesucht, sind hingefahren und haben dort intensiv und exzessiv Ideen gesammelt und kombiniert. Das Ergebnis ist ein buntes, vor Spielfreude und kreativer Lust überschäumendes Album, das mit jedem Hören mehr Spaß macht.   (Unique Records)   Claus Mörtl

 

CD-Tipp der Woche:

Betrayers Of Babylon - Babylon By Bike

In Zeiten des Klimawandels heißt das nicht mehr ‚Babylon By Bus‘, heutzutage nimmt man das Fahrrad für die nächtlichen Streifzüge durch den eigenen Kiez. Es geht ja auch nicht um eine Tour mit Live-Konzerten. Hier geht es um das ganz normale Leben. So normal wie das eben noch sein kann zwischen Pest, Clubsterben und dem nächsten Bier. Man frönt zwar auch hier dem guten alten Reggae-Vibe, man ist aber auch offen.

Mit Wurzeln irgendwo zwischen Düsseldorf und Essen eröffnen sie mit dem kantigem Beat, abgehangenen Reimen und jazzy Funk von „Perpetuum Mobile“. So lassen sie den ersten Dampf ab, bevor sie in „Weirdo“ eine Reggae-Hymne auf die Verrückten dieser Welt auf den Tanzflur schicken. Mit „Swingt euer Gesäß zu Jazz“ sorgen die Betrüger für gutgelaunte Völkerverständigung, bevor die sie nach weiteren inspirierenden Tracks voller intelligenter bis ironischer Lyrics „Horst“ in den Dub-Kanal schicken. Der Soundtracks zur Arbeitsaversion.   (bei Exo10 Records)   Claus Mörtl

 

CD-Tipp der Woche:

MARATHON - Mark Kelly’s Marathon

Rund 30 Jahre reifte in Marillion-Keyboarder Mark Kelly der Wunsch, ein Soloalbum aufzunehmen. Mit seiner Band Marathon hat er sich diesen Wunsch nun endlich erfüllt. Es war ein langer Weg. Und wahrscheinlich wäre ein Marathon einfach zu bewältigen gewesen. Aber er hat es geschafft. Und das Ergebnis kann sich hören lassen.

Für alle Progressive Rock-Anhänger lässt er hier die Sonne aufgehen: gewaltige Soundlandschaften in ausladender Produktion in handwerklicher Perfektion präsentiert. Dazu erstklassiges Songwriting mit epischer Song-Architektur in mehreren Teilen. Auf „Puppets“ hat selbst sein Marillion-Kollege Steve Rothery sein Gitarrenspiel beigesteuert. Das Album wurde aufgrund der Pandemie zwischen März und Juli diesen Jahres an separaten Locations aufgenommen. Dafür klingt es erstaunlich dicht. Ein gelungenes Rock-Debüt mit heftiger Vorlaufzeit.   (bei earMUSIC /Edel)   Claus Mörtl

 

Osterfeld auf Sendung:

Winterträume - Varieté zwischen den Jahren

Youtube-Premiere Sonntag 07. Februar 2021 um 18 Uhr

Das„WinterTräume - Varieté zwischen den Jahren“ ist mittlerweile aus dem Repertoire des Kulturhauses Osterfeld nicht mehr wegzudenken.

Stars der internationalen Varieté-Szene kamen 2019/2020 wieder nach Pforzheim und entführten das Publikum in ihre „Winterträume“. Moderator Fabian Schläper führte höchst unterhaltsam durch alle 28 Vorstellungen. Am Klavier begleitet von der charmanten Iris Kuhn. Atemberaubend waren die Trapeznummern von Duo Elja, die Kettenakrobatik von Sarah Stiefel und das Bonebreaking des Briten Bonetics.

Duo Focus präsentierte die höchste Stufe der Sportakrobatik und Becky Priebe verzauberte als Hula-Hoop-Mädchen. Der Argentinier Ernesto Terri tanzte eine ausgefeilte Tango-Choreographie auf dem Drahtseil und Miles Pitwell präsentierte moderne Zauberkunst im nostalgischen Stil. Genießen Sie Erinnerung an das bezaubernde Varieté 2019/2020 und freuen Sie sich mit uns jetzt schon auf kommende unvergessliche „Winterträume“.

Unter www.kulturhaus-osterfeld.de sind die Produktionen von „Osterfeld auf Sendung“ kostenfrei abrufbar. Wer das „Soli-Ticket“ bucht, kann das Kulturhaus auch noch mit einer freiwilligen Spende unterstützen. Foto: Winfried Reinhardt

 

CD-Tipp der Woche:

JOE BONAMASSA - Royal Tea

Der hardest working man im Blues-Rock-Biz lässt es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, einen Studio-Longplayer zu veröffentlichen. Umso interessanter, wenn dieser aus den Londoner Abbey Road Studios kommt. Gleich der Opener „When One Door Opens“ nimmt mit einem eröffnenden Orchesterauftakt direkten Bezug auf die frühen Tage der legendären Studios Anfang der 30 Jahre des vergangenen Jahrhunderts, bevor es sich in einen schweren Rocker verwandelt.

Ansonsten bezieht er sich nach wie vor auf seine bevorzugten Inspirationsquellen aus dem britischen Blues-Rock der 60er und 70er Jahre, auf Jeff Beck, Eric Clapton und Cream. Dabei zelebriert er die dichte Atmosphäre des langsamen Blues („Why Does It Take So Long To Say Goodbye“), C&W-Einflüsse („Savannah“), härtere Spielarten („Lookout Man“) und selbst seine Interpretation von Rockabilly-Blues („Lonely Boy“). Dieses Teekränzchen ist in der Tat königlich.    (bei Mascot Label Group)   Claus Mörtl