CD-Tipp der Woche - der letzte in 2020:
Kruder & Dorfmeister - K+D 1995
Irgendwo zwischen den Wiener Philharmonikern und den Wiener Sängerknaben existierte immer schon diese kleine Nische, wo andere talentierte Menschen in dunklen, verrauchten Hinterzimmern ihrer Bestimmung folgen. Auch hier wird die Begabung gepflegt und weiterentwickelt. Nur die strenge Disziplin verschwindet hier zunehmend in Rauchschwaden und wird der Entschleunigung preisgegeben. Man lehnt sich zurück und lässt die Dinge kommen. Atmosphäre heißt das Zauberwort.
Genau in so einem Hinterzimmer haben die Wiener Downtempo-Architekten Kruder & Dorfmeister ein altes DAT in einer längst vergessenen Schachtel wiedergefunden. Die Aufschrift „1995“ deutet auf die Entstehungszeit von Tracks, denen auch dieses vergangene Vierteljahrhundert nichts anhaben konnte. Ihr Entwurf von Trip Hop mit Links zu Electronica, JazzNotJazz, Dub und Hip Hop hat nach wie vor seine Gültigkeit und vor allem seine Wirkung. So, und jetzt schieben wir die Zeitmaschine zurück in die Garage und starten „1995“ von vorne. Dope! (bei Recordjet/Edel) Claus Mörtl