CD-Tipp:
Pionier, Visionär, Botschafter, Identifikationsfigur, DJ, Labelbetreiber, Clubbesitzer, Impressario - in den vier Jahrzehnten seiner Karriere hat Sven Väth viele Facetten entwickelt und ist sich doch immer treu geblieben. Dass alle Welt Berliner Musiktempel dieser Spielart, wie einstmals den ’Tresor’ und heute etwa das ’Watergate’, als Inbegriff der Partykultur abfeiern, ist nicht zuletzt Väths Verdienst.
Wie kein anderer hat Väth der Landschaft der elektronischen Musik ein Gesicht gegeben – immer wieder ein neues und doch unverkennbar das seine. Bereits in den 70er Jahren entwickelte sich Ibiza zu einer internationalen Party-Destination. Dass die drittgrößte Insel der Balearen für DJ's das ist, was sie heute ist, diese Geschichte lässt sich nicht erzählen, ohne von Sven Väth zu sprechen.
Mit „Sound of the 20th Season“ präsentiert er die Krönung seiner zweiten Dekade auf der „Weißen Insel”. New Jacksons „Night Mail“ saugt einen sofort ins Geschehen ein - ein perfekter Opener. Und Joseph Ashworths „Trooper“ fügt sich als instrumentale Fortsetzung der spannungsgeladenen Atmosphäre nahtlos in den Mix ein. Als Finale droppt Väth Zoo Brazils „Maxwell“, mit dessen Vocal-Loop er unter anderem im Garten des ’DC 10’ für einen der bleibenden Momente der Saison gesorgt hat. Ausgesprochen suggestiv wirken dann die nervösen Staccato-Sounds in „Cambodia“. Väth wirft klassisches Tresor-Material in den Mix und lässt Luke Slaters Remix von David Averys „Diminuendo“ folgen, was die Industrial-Techno-Atmo noch verstärkt. Mit Inigo Kennedys verhaltenerem Detroit-Track „2C3D2“ fährt Väth die Kerntemperatur zunächst etwas herunter, um den Boden für Legowelts „Disco Rout“, im „Younger Rebinds 2“-Remix zu bereiten.
2 CD Digipak mit Lentikular-Frontseite, erschienen am 22. November 2019 bei Cocoon Recordings.