CD-Tipp der Woche:
Prince - Purple Rain Deluxe
Die Geschichte um The Kid, seine exzentrische Persönlichkeit, sein Konkurrenzkampf mit Morris Day und The Time, sein zerrüttetes Elternhaus, seine Liebe zu Apollonia und sein Streben nach Erfolg und Anerkennung trägt teilweise autobiografische Züge und katapultierte den jungen Künstler Prince Rogers Nelson vom Star zum Multiplatinum Superstar. Er gewann mit dem Titelsong einen Oscar, einte musikalisch das weiße und schwarze Amerika und sorgte für eine neue sexuelle Offenheit. Außerdem führte er erstmals die Billboard-Charts mit einem Song an, der keinen Bass hatte: „When Doves Cry“. Kurz gesagt: „Purple Rain“ war für Prince ein 6er im Lotto. Danach konnte er machen, was er wollte. Für den Film hat er rund hundert Songs geschrieben, immer in enger Abstimmung mit dem Regisseur Albert Magnoli. Und da war „Purple Rain“ noch nicht mal enthalten.
Nun kommt ein Jahr nach seinem überraschenden Tod eine Neuauflage des erfolgreichen Soundtracks in die Läden. Neben anderen Formaten erscheint die ‚Expanded Edition’ am interessantesten. Zum einen wurde das Original-Album schon im Jahr 2015 von Prince remastered. Dann gibt es mit ‚The Vault & Unreleased’ eine 11 Track-Disc mit unveröffentlichten Songs („Our Destiny/Roadhouse Garden“, „Father’s Song“, „We Can F**k“) und unveröffentlichten Versionen (längere Versionen von „The Dance Electric“, „Computer Blue“). Die dritte Disc ‚Single Edits & B-Sides’ enthält neben den kürzeren Single-Versionen der Hits besondere Versionen von „Let's Go Crazy“, „I Would Die 4 U“ „Erotic City“ und „Another Lonely Christmas“. Als Sahnehäubchen gibt es noch den Mitschnitt des Konzerts vom 30. März 1985 in Syracuse/NY, das damals vom WDR im Rahmen der ‚Rockpalast’-Konzerte live übertragen wurde (TV & Radio). Die fast zwanzigminütige „Purple Rain“-Version ist legendär und sie wurde damals nur durch die 6 Uhr-Nachrichten im Radio unterbrochen.
Diese ‚Expanded Edition’ von „Purple Rain“ ist eine großartige Würdigung für diesen besonderen Moment in der Musikgeschichte, als die purpurne Sonne besonders hell die Seelen erwärmt hat. Man müsste sich in der Tat freuen, wäre der Anlass kein trauriger. (Expanded Edition) (3CD/DVD) Claus Mörtl
Und auf der Redaktions-Pinwand hängt immer noch die unscheinbare Eintrittskarte (über Genesis) seines Konzerts vom 08. August 1990 auf dem Mannheimer Maimarkt Gelände.