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CD-Tipp der Woche:

Tosca – Going Going Going

‚Back to the roots’ ist das Motto des zehnten Tosca-Albums. Richard Dorfmeister und Rupert Huber besinnen sich darauf auf ihre Anfänge. Nach Ausflügen in song-orientierte Gefilde kehren sie auf „Going Going Going“ zu ihren Ursprüngen zurück und übersetzen ihren Sound in die Gegenwart. Beats, Bässe und entspannte Klangwelten, die in Dub schwimmen.

Sie eröffnen dem geneigten Hörer Widescreen-Soundtrack-Architekturen wie im Opener „Import Export“ oder ihrer America-Adaption von „A Horse With No Name“ („Dr. Dings“), verstehen sich aber gleichermaßen auf fettes, kantiges Easy Listening („Hausner“), sanft rollende House-Sounds („China Bar“) oder elektronische Ambient-Teppiche („Olympia“). So loten sie ihre Wurzeln in zahlreiche stilistische Richtungen aus und servieren ein Retro-Comeback ihres Sounds, der mehr als modern durchgeht als vintage zu sein.   (Indigo)   Claus Mörtl

 

 

Rock-Konzert zum 23. Februar

Der Auftritt der Band „Letzte Instanz“ am Samstag 25.02.2017 im Kulturhaus Osterfeld muss lt. Veranstalter leider krankheitsbedingt abgesagt werden.

Bereits gekaufte Karten können an den jeweiligen Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden.

 

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Fackeln aus!

PFORZHEIM SETZT ZEICHEN.
Gegen den Aufmarsch Rechtsextremer am 23. Februar

Ansprache des Oberbürgermeisters Gert Hager und Stilles Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.  19:30 Uhr. Marktplatz Pforzheim

Glockengeläut der Pforzheimer Kirchen zum Gedenken an den Angriff am 23.02.1945.   19:50–20:10 Uhr

Gemeinsamer Segen der verschiedenen Religionen mit Schlusswort des Oberbürgermeisters Gert Hager.  20:10 Uhr

 

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Vinyl-Tipp der Woche:

The Roots – Illadelph Halflife

Als wäre es eine Antwort auf die Frage des Vorgängeralbums „Do You Want More?“ gewesen, haben die ungekrönten Könige des Live-Hip Hop mit ihrem dritten Album „Illadelph Halflife“ die passende Antwort gegeben. Das umfassende Werk einer gereiften Hip Hop-Band. In genau diesem Sinne des Wortes. Die Beats sind noch phatter, die lyrical Skills noch etwas mehr geschliffen und der Jazz-Teppich breit ausgerollt. Zum trockenen Schlagzeugspiel von ?love gesellt sich das minimalistische Zusammenspiel von Hubs Bass und Kamals Fender Rhodes-Sounds. Black Thought droppt seine abgehangenen Reime entspannt über den Beat und Beatbox Rahzel kümmert sich um alle anderen Geräusche im Roots-Universum.Und egal in welche Richtung sie sich musikalisch öffnen, das Fundament ist Hip Hop und bleibt Hip Hop.

The Roots sind heute eine Institution. Und sie waren es schon damals. Reliability rules. Jimmy Fallon weiß schon, warum er sie engagiert hat. Da passen die musikalischen Gastauftritte dann auch perfekt ins Konzept: die unverschämt soulfullen Tracks „The Hypnotic“ (mit D’Angelo) und „What They Do“ (mit Raphael Saadiq), etwas Freestyle von Bahamadia auf „Push Up The Lighter“, der eloquente Auftritt von A Tribe Called Quests Q-Tip bei „Ital (The Universal Side)“, das hypnotische „UNIverse At War“ (mit Common), das knietief durch den Jazz watende „One Shine“ mit Joshua Redman und Cassandra Wilson, der Spoken-Word-Track „The Adventures In Wonderland“ mit Ursula Rucker… - jeder Track für sich genommen ein Höhepunkt. Dieser Klassiker kommt jetzt als großzügiges 2LP-Gatefold in gewichtigem 180g-Vinyl remastered samt Download-Code erneut in die Regale. Erstmals seit 1996. Ein Fest! Do you want more? Aber sowas von…     (Universal 2LP)    Claus Mörtl

 

 

Termin-Tipp:

Rock - Konzert zum 23. Februar 

Letzte Instanz                                         * leider abgesagt *

„Liebe im Krieg" lautet der Titel des neuen Albums von Letzte Instanz. Die Gruppe, die eine der wenigen ostdeutschen Originale der Szene ist, hat damit ein geradliniges, kraftvolles und für viel Gänsehaut sorgendes Werk geschaffen. In Zeiten, in denen das Leben ein einziger Krieg zu sein scheint, ist dieses Album der Moment der Liebe, sind seine Lieder oft Beschreibung kriegerischer Zustände, in der uns umgebenden Welt oder im Privaten, aber am Ende dominiert über allem stets das Prinzip Hoffnung.

Musikalisch ist das Sextett dabei pop-rockig wie selten, die Songs haften im Ohr, die Produktion klingt frisch und modern, dabei bewegen sie sich gekonnt zwischen Pathos und Filigranität und bleiben ihrem bisherigen Stil weiterhin treu.

  Samstag 25. Februar 2017, Kulturhaus Osterfeld, Pforzheim, 20:30 Uhr

 

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CD-Tipp der Woche:

Omar  - Love In Beats

Was war das für eine großartige Zeit damals... - als Galliano und die Young Disciples, die Brand New Heavies oder auch Jamiroquai Soul mit Jazz verschmolzen und mit einer guten Portion Funk als JazzNotJazz auf die Dancefloors des Planeten schickten. Damals als Labels wie Gilles Petersons Talkin’ Loud und Eddie Pillers Acid Jazz regierten. Damals legte Omar das Fundament, das ihn heute zum ungekrönten ‚King of British Soul’ macht.

Nach vier Jahren dreht „Love In Beats“ im Player und serviert seinen typischen Trademark-Sound aus Soul und Jazz, aus Funk und Karibik. Produziert hat er „Love In Beats“ mit dem Scratch Professor, seinem Bruder, eingespielt mit Gästen wie Leon Ware, Natasha Watts und Robert Glasper. Meisterlich wie er seine Songs arrangiert, wie er die einzelnen Sound-Elemente miteinander verheiratet und sich dabei immer treu bleibt. There’s nothing like this...
(bei Peppermint Jam/SPV)   Claus Mörtl

 

 

Vinyl-Tipp der Woche:

Ice Cube – The Predator

Sein dritter Longplayer war gleichzeitig sein erfolgreichster nach der Auflösung von N.W.A. und den beiden Alben „AmeriKKKa’s Most Wanted“ und „Death Certificate“. Er ist damals ein sehr zorniger Afro-Amerikaner mit einem Mikrophon. Es ist die Zeit nach dem Rodney King-Urteil und den daraus folgenden Unruhen in Los Angeles. Man wirft ihm umgekehrten Rassismus vor und er zeigt sich von seiner politischen Seite. Dazu passt auch die tighte Beats- und Sample-Architektur, die ihm Sir Jinx, DJ Pooh und DJ Muggs (Cypress Hill) unter die massiven Rhymes legen, ausgeschmückt mit fetten P.Funk-Sounds und Soul-Tunes. Und irgendwo zwischen dem schweren Geschütz ist sein größter Hit eingebettet: das entspannt dahin-groovende „It Was A Good Day“. Aber auch „Check Yo Self“, „We Had To Tear This _____ Up“ und  "Wicked" sind Ice Cube-Klassiker. Dope!  

                                           

„The Predator“ erscheint zum 25jährigen Jubiläum remastered auf 180g-Vinyl und mit Download-Code. (bei Universal)   Claus Mörtl

 

 

Vinyl-Charts:

The Rolling Stones auch im Januar ungeschlagen

Baden-Baden: Als bislang einzige Künstler neben David Bowie gelingt den Rolling Stones das Kunststück, zwei Mal hintereinander die Offiziellen Deutschen Vinyl-Charts, ermittelt von GfK Entertainment, anzuführen. Die britischen Rocklegenden standen mit ihrem Blues-Album „Blue & Lonesome“ im Dezember auf Platz eins und setzten sich nun auch im Januar durch. Ihre engsten Verfolger kommen ebenfalls aus England: The xx („I See You“) haben an zweiter Stelle den vollen Durchblick.

Hinter The xx beanspruchen sechs weitere Neueinsteiger die Positionen drei bis acht für sich. Die meisten Schallplatten - nämlich insgesamt drei - quartieren Pink Floyd im Ranking ein. Die remasterten Versionen ihrer Kultalben „A Momentary Lapse Of Reason“, „The Final Cut” und „The Dark Side Of The Moon” belegen die Plätze zwölf, 14 und 17.
Die Offiziellen Deutschen Vinyl-Charts werden von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V. ermittelt. (GfK)

 

 

 

 

 

Termin-Tipps:

Jazz-Night

Michael Wollny, dem Festspielhaus-Publikum bestens bekannt, bringt für die JazzNight Vincent Peirani mit, der das Akkordeon für den Jazz neu eroberte. Der Pianist Michael Wollny und der Akkordeonist Vincent Peirani fliegen durchs Repertoire, entdecken dabei Unerhörtes und schöpfen ihre eigene Musik daraus. Michael Wollny hat sich von der „deutschen Klavierhoffnung des Jazz“ rasant schnell zu einem der weltweit führenden Jazzpianisten entwickelt. Wenn Wollny improvisiert, kann es sein, das zwischendurch Franz Schubert mit am Klavier sitzt. Um sich gleich wieder aufzulösen, zu verwandeln: von der „Blauen Blume“ zur Blue Note.

Der Südfranzose Vincent Peirani lernte Akkordeon von seinem Vater, einem Amateurmusiker mit italienischen Wurzeln. Zum Jazz auf seinem Instrument kam er über die Folklore. Er hat den Jazz erst recht spät entdeckt, vor allem durch den Kontakt mit anderen Musikerinnen und Musikern, die wie er improvisieren.

Wenn die beiden Musiker im Duo aufeinandertreffen, spielen sie nicht einfach einen „Song“ nach dem nächsten. Vielmehr entspinnt sich ein musikalisches Gespräch. Unvorhersehbar, mitreißend – und jeden Abend anders. Foto: Jörg Steinmetz

JazzNight, Freitag 10. Februar 2017, Festspielhaus Baden-Baden, 19 Uhr.

 

 

 

FIL  Triumph des Chillens

Die neue Show  ·  Kabarett & Comedy

Wir werden alle sterben. Wenn wir Glück haben bei einem Terroranschlag oder durch einen uns auf den Kopf fallenden Safe. Wenn wir Pech haben langsam qualvoll würdelos und ohne Freunde. Wozu vorsorgen, ansparen, eichhörnchenhaft horten, das letzte Hemd hat keine Taschen, vorsorgen ist was für Flaschen.

Chillt mal lieber. Chilling, dieses hundswitzige Wort, das uns die Jugendlichen freundlicherweise hinterlassen haben, bringt es auf den Punkt. Chilling. Früher gabs mal Peter Chilling. Auch schon tot, siehste.
In "Triumph des Chillens", der neuen Show des gnadenlos gereiften Fils werden euch die Sorgen zu Pulver zerrieben. Es ist die relaxteste Show des Universums, fast schon kaum noch Deutsch.

Donnerstag 09. Februar 2017, Kulturhaus Osterfeld, Pforzheim, 20:30 Uhr

 

 

CD-Tipp der Woche:

Rag’n’Bone Man – Human

Der Titelsong ist eine Perle für die Ewigkeit. Ein Monster der Menschlichkeit. Ein Über-Hit der Völkerverständigung. Und gerade in diesen Zeiten, wie wir sie jetzt gerade erleben, unglaublich wichtig und wertvoll. Optisch ist Rory Graham, wie der ‚Lumpensammler’ mit bürgerlichem Namen heißt, die personifizierte Irreführung: ein bärtiger Hüne mit bösem Blick und zahllosen Tattoos, aber einer mitreissenden Stimme voller Kraft und Leidenschaft. Ein Berg von einem Mensch mit der Stimme eines Predigers. So bleiben als einzige Indizien auf die Wahrheit, die auf seine Finger tättowierten Worte ‚Soul’ und ‚Funk’. Bleibt nur zu vermuten, dass seine Zehen mit den Worten ‚Blues’ und ‚Gospel’ gebrandmarkt sind.

Er fühlt sich hörbar wohl mit einem Gospelchor im Rücken und charmanten Reminiszenzen an Jazz und Hip Hop. Was ihm jetzt noch fehlt sind Songs, die aus der Mittelmäßigkeit herausragen und den richtigen Produzenten, oder sie für die Großartigkeit zurechtmacht. Neben dem Titelsong serviert er leider zuviel Durchschnitt. Dabei hat der Mann alles, was man für die Ewigkeit braucht. (bei Sony Music)  Claus Mörtl