CD-Tipp der Woche
Loyle Carner - Yesterdays’s Gone
Das Cover erzählt die Geschichte. Es geht um Familie, Freunde und Nachbarschaft. Generationen übergreifend. Ungeachtet der Hautfarbe. Jeder ist wichtig. Jeder zählt. Es sind die kleinen Geschichten, die das Leben Tag für Tag schreibt, die Loyle Carner, der eigentlich Benjamin Coyle-Larner heißt, umtreiben. Der Rapper ist Anfang zwanzig, lebt in Croyden im Süden von London und sportet einen solch entspannten Rhymeflow, dass man sich nicht vorstellen kann, wie bei ihm jemals ADHS diagnostiziert worden sein soll. Sanft, konzentriert und äußerst eloquent dropt er seine Reime auf einem gesunden Soul- und Jazz-Fundament.
Bei der ersten Single „The Isle Of Arran“ watet er knietief durch ein 60s-Gospel-Sample, bei „Ain’t Nothing Changed“ werden seine Worte von einem unwiderstehlichen Saxophone begleitet und bei „NO CD“ reimt er über einem treibenden Groove mit rohem Gitarren-Riff. Und immer ist es diese zurückgelehnte Coolness, die einen gefangen nimmt. Gestern mag vorbei sein, aber BritHop hat eine Zukunft. The rebirth of cool! (Caroline/Universal) Claus Mörtl