CD-Tipp der Woche
Jean-Michel Jarre – Oxygene 3
Der Mann hat einen Sinn für Timing. 1976 hat der in Lyon geborene Jarre das Album „Oxygene“ veröffentlicht. Die Titel waren von „Part I“ bis „Part VI“ durchnummeriert, wobei „Part IV“ zum Welthit wurde und seinen Ruf als Pionier elektronischer Musik begründete. Zwanzig Jahre später kam „Oxygene 7-13“ mit eben dieser Titelnummerierung. Und während er in den vergangenen beiden Jahren mit unzähligen Künstlern an den beiden Kollaborations-Alben „Electronica 1: The Time Machine“ (u.a. mit Air, Vince Clarke, Moby) und „Electronica 2: The Heart Of Noise“ (u.a. mit Yello, den Pet Shop Boys, Primal Scream) arbeitete, kamen ihm einige Ideen für weitere Oxygene-Tracks. Ähnlich wie beim ersten Album der Oxygene-Trilogie gab er sich sechs Wochen für die Aufnahmen und setzte sich den 40. Jahrestag als Deadline.
Das Ergebnis sind sieben miteinander verbundene Kapitel, die den Hörer auf einen minimalistischen Trip in sein Sound-Universum entführen. Die Grooves basieren weniger auf Drums als auf Sequenzen und Melodiestrukturen. Damals musste er mit einer 8-Spur-Tonbandmaschine zurecht kommen, jetzt stand ihm die Bandbreite modernster Studiotechnik zur Verfügung. Aufgrund seiner selbstauferlegten Herangehensweise atmet das „Oxygene 3“ aber immer noch den Geist der ersten Kapitel und schließt so perfekt die Trilogie. Zeitlos. (bei Sony Music) Claus Mörtl